Ja, da sind sie wieder die guten Vorsätze. Man sieht es in jedem Gym um die Ecke. Der Parkplatz ist voll wie nie und nach 6 Wochen, ist alles wieder im normalen Bereich.
Für mich bedeutet ein Jahresanfang nicht, mich plötzlich zu geißeln und nur noch Verzicht zu üben. Ich benötige keinen ‚Grund‘ oder eine ‚extra‘ Motivation um auf mich zu achten. Jeder hat seine eigene Art mit sich und seinem Körper umzugehen und das ist auch gut so.
Wie bereits angekündigt, möchte ich heute keine großen Innovationen vorstellen, sondern Euch einen Einblick geben, wie ich mit diesen Themen umgehe. Vielleicht ist ja für jemanden etwas dabei, oder ihr fühlt Euch zumindest inspiriert 🙂
Zunächst sollte man sich natürlich darüber klar werden, was man eigentlich für ein Ziel vor Augen hat. Möchte man blitzschnell an Gewicht verlieren oder einfach nur fitter werden, der Gesundheit zuliebe?
Der ein oder andere weiß ja, das ich viele Jahre als Model gearbeitet habe. Das kann unter Umständen auch mal sehr frustrierend sein, zumindest dann, wenn man neben einer wunderschönen Frau steht, die bei der selben Körpergröße einfach mal 5-8 kg weniger wiegt. Da schneidet nix ein. Auch nicht da, wo eigentlich bei jedem was schneidet. Ne, bei ihr nicht. Ich habe diese Vergleicherei oft als ermüdend empfunden, weil man aus diesen Perspektiven heraus, wohl eher nicht zur Zufriedenheit findet. Was ich mit dieser kurzen Einleitung sagen möchte ist, das egal wie man gerade, aus welchen Gründen auch immer aussieht, jeder einfach anders gebaut ist. Jeder hat einzigartige Proportionen und egal wie man sich runter hungert, wenn man in der Mitte ‚dick‘ ist oder der Po immer das größte Polster hat, wird es proportional zwar weniger, aber die Form, bleibt die selbe. Löst euch also von Illusionen und entspannt Euch 🙂 #ooooooohm
Das wichtigste: Ernährung – Einleitung
Ich habe eine wunderschöne Kollegin, sie ist über 30 und hat eine Figur, wie gemalt. Eine Haut wie gemalt, hach, ich komme immer ins Schwärmen wenn ich an sie denke. Eines Nachmittages sagte sie mir mal, dass Sie so gut wie nie Sport macht. Sie regle das ‚alles‘ über die Ernährung. Ich stellte mir Berge von ungewürztem, gekochtem Gemüse vor, ein Leben an der Seite des Knäckebrots, ein Leben ohne Freude und ohne Weinschorlen. Doch weit gefehlt, sie verzichtet auf ein paar bestimmte Dinge- dazu gleich mehr. Ihr Satz ist mir im Kopf geblieben und ich habe begonnen mich damit auseinander zu setzen.
Was in den meisten Fällen das Hauptproblem bei den ‚willigen‘ Menschen ist, ist die Bequemlichkeit. Und – die Zeit. Hach, es ist so schwer sich was zu kochen, man sei ja so müde und och ne, der Cappuccino muss eben sein, wegen Koffein und so und man gönnt sich ja sonst nichts und bitte auf keinen Fall eine Milchalternative, das schmeckt alles nicht. Ich muss immer schmunzeln wenn ich das höre. Gerade beim Thema Zeit. Ich kann Euch versichern, auch wenn ich keinem 9-5 Job nachgehe, dass, was mir am meisten fehlt im Leben, ist wie bei 99% aller anderen- Zeit. Und es wird immer schlimmer, da es immer mehr Möglichkeiten gibt und wir uns immer wieder mit etwas neuem beschäftigen möchten. Wenn wir also anfangen zu priorisieren, was fällt als erstes aus der Liste – richtig, ach, heute kann ich doch einfach normal essen, bin ja auch den ganzen Tag so im Stress und unterwegs ist eh schlecht mit gutem Essen, am besten zwei Croissants, Cappuccino- läuft. Wir landen also wie gesagt wieder, bei der Bequemlichkeit.
Es gibt verschiedene Prioritäten in meinem Leben, und eine, die bei mir immer ganz oben steht, ist Ernährung. Umdenken ist unbequem und selber kochen sowieso und in Städten wie hier in Essen, gibt es leider noch viel zu wenig Gastronomie, die mal was gutes anbietet. Aber gerade deswegen ist es mir ein Bedürfnis, meinem Körper etwas gutes zu tun. Mir selbst. Nicht, weil ich unbedingt ein Six Pack haben möchte, sondern weil es mir gut tut. Weil ich selten krank werde, weil ich gute Haut davon bekomme, weil es mir schmeckt und weil ich große Freude an Genuss habe. Ich maßregle mich auch nicht den ganzen Tag und verzichte in einer Tour auf alles was ich gerne essen würde. Ich wäre sehr betrübt, denn ich liebes es, zu essen 🙂
Hier also mein Plan und Weg :
- Selektieren, planen und versuchen Heißhunger aus dem Weg zu gehen
- Such Dir eine leckere Alternative, die sich besser anfühlt, als das, was vor Dir liegt
- Sei nicht dogmatisch
Meine Selektion besteht aus folgenden Parametern:
1) Ich verzichte auf alles, was Kuhmilch beinhaltet. Käse, Quark, Joghurt, etc.
2. Keine Lebensmittel mit Konservierungsstoffen
3. Kein raffinierter Zucker und generell auch nichts, was mit Süßstoff oder Zucker gesüßt ist.
4. Wenig Getreide und wenn, dann glutenfreies
In diesem Moment denken die meisten sicherlich an einen wahr gewordenen Albtraum. Ist es aber ganz und gar nicht.
Und jetzt kommt der Schlüssel: Umdenken!!
Ich esse Ziegenmilch und Schafmilch Produkte, in Maßen, aber ich esse sie. Ich liebe Kokosnussjoghurt aus Kokosmilch und ich mache mir häufig Porridge zum Frühstück, ganz ohne Milch. Trotzdem schmeckt er allen, die bislang probiert haben, ausgesprochen gut 😉 Zu den Rezepten komme ich später.
Von Konservierungsstoffen bekomme ich mittlerweile solches Sodbrennen, dass ich es mir gar nicht mehr zumuten möchte. Ich lese also immer erstmal auf der Packung ob E’s und Co drin sind, bevor ich zuschlage. Auch hier gilt für mich aber auch- kein Dogmatismus. Wenn ich irgendwo eingeladen bin und es gibt nur Frikadellen aus dem Kühlregal, esse ich auch mal eine solche. Auch, wenn ich das nicht mit Freude tue.
Das Zuckerding. Ich habe mal eine Kur machen müssen. Vier Wochen kein Zucker, Alkohol, Süßstoff, Honig, Konservierungsstoffe und und und.
Erst dachte ich, dass es eine sehr schwere Zeit wird. Dann habe ich mich daran gewöhnt und bemerkt, wie gut es mir damit ging. Es war definitiv eine intensive Variante von Verzicht, aber in abgewandelter Form, durchaus alltagstauglich. Ich süße generell wenig, da ich finde, dass viele Dinge sowieso schon süß schmecken. Zum Beispiel Mandeln oder Cashew Nüsse. Wenn ich jetzt total wild auf etwas süßes bin habe ich auch hier meine Lieblingsalternativen entdeckt. Zum süßen nehme ich Apfelsüße, Agavendicksaft oder Honig. Ahornsirup geht auch, aber nur in Grad C. Generell versuche ich aber im Alltag, gar nicht nachträglich zu süßen. Das klingt jetzt erstmal mies, ich zeige Euch aber gleich ein paar Ideen auf, die mega lecker sind und auch süß schmecken.
Getreide Alternativen:
Ich esse mehr Kartoffeln und Reis als Brot und Nudeln. Das fällt mir nicht schwer, ist aber deutlich besser für mich und meinen Körper. Es ist ziemlich leicht zu erkennen was sowieso natürlichen Ursprungs ist und was erst hergestellt werden musste. Ich entscheide mich meist für die Natur 🙂
Rezeptquellen
Es gibt zu diesen Themen natürlich auch reichlich Rezeptbücher, die ich super empfehlen kann. Man muss sich ja erstmal inspirieren lassen und schauen, was einem schmeckt oder was einem zu exotisch ist. Hier mal ein paar Beispiele, welche Sammlungen ich echt gut finde:
Das Fast & Free vom Dumont Verlag oder diverse tolle Blogs, die einfach immer wieder tolle Rezepte, gratis veröffentlichen.
Meine Lieblinge sind:
Wer skeptisch ist, gerne etwas süßes zum Frühstück isst und sich darauf einlassen möchte, kann gerne mal eines meiner ‚All time Favourites‘ probieren, ‚Melli’s Porridge‘
Zutaten:
1 Apfel (am liebsten Pink Lady)
1 Handvoll glutenfreie Haferflocken, alternativ Quinoa oder Erdmandeln
1 EL Mandelbutter, Cashewbutter oder Erdnussbutter
150 ml Mandelmilch, Wasser, Ziegenmilch, Schafsmilch oder Soja/ Reis Milch
1 TL Zimt
1 TL Bourbon Vanille ( Kein Vanillezucker, reine Vanille)
Topf auf den Herd, Haferflocken mit der Milch mischen und langsam erhitzen. Cashewbutter hinzugeben. Zimt und Vanille untermischen und etwa 5 Minuten auf kleiner Flamme aufwärmen. Zum Schluss wird der Apfel dazu gerieben. Ich liebe es!! Hier ist kein Zucker, kein Gluten und keine Kuhmilch drin und es schmeckt wirklich fabelhaft!!
Ein Schlusswort zum Thema Ernährung
Ich mache keine Diäten. Ich mag sie nicht und ich halte sie auch nicht für sinnvoll. Nach einem Urlaub oder den Weihnachtstagen verzichte ich gerne mal 4 Wochen auf Alkohol und Schokolade um mich und meinen Körper mal wieder zu entsäuern. Ansonsten ernähre ich mich aber die ganze Zeit gleichbleibend gesund. Ich habe die Wahl, und ich esse wonach mir ist. Es gibt nichts, was ich nicht essen kann. Ich bin kein Fan von Sojabratlingen oder ähnlichem. Ich esse auch mal ein Stück Fleisch, dass ich mir beim Bio Erzeuger besorge. Dann ist es etwas besonderes.
Wenn ich Waffeln möchte, dann mache ich sie mir, mit alternativen Zutaten. Sie schmecken himmlisch. Kalorien haben sie auch. Aber sie bringen mich nicht so sehr aus dem Gleichgewicht, dass ich meinem Körper eine große Umstellung zumute. Und wenn ich meine, ich müsste etwas schlanker sein, dann trinke ich Abends statt eines Dinners mal einen leckeren Tomatensaft, oder zwei 😉 – und gehe früh ins Bett. Ich hungere nicht. Nie.
Als Snacks für unterwegs kann ich übrigens folgendes empfehlen:
Apfel Birnen Fruchtpüree to go – gibt es z.b bei Aldi ( keine Zusatzstoffe, kein Zucker)
Studentenfutter
Bio Salami Sticks
Tomatensaft bei DM – kein Konzentrat, keine Zusatzstoffe -purer Direktsaft
Cashewmilch auch bei DM – sehr sättigend
Ein Avocado Schnittchen von Zuhause 🙂
Frisch gepresster Saft
Oliven
Deliziös für unterwegs : Macht euch einen Milchreis mit Kokosmilch statt Kuhmilch, nehmt euch eine reife Mango oder Papaya, püriert sie und gebt sie auf den Reis. Himmlisch- egal zu welcher Tageszeit und auch super zum mitnehmen 😉
Fitness
Ich werde nun keinen 4 Wochen ‚Work Out‘ Plan aufstellen, da ich hier, genau wie beim Thema Ernährung auf die Kontinuität setze.
Viele kennen das. Man ist hochmotiviert, macht sich Pläne, oder lässt sich welche erstellen, meldet sich irgendwo an und merkt spätestens in Woche 3, dass man zu müde ist und lieber etwas anderes täte. Da kann ich nur eines zu sagen- falscher Sport und falscher Ansatz!
Ich mache keinen Sport weil ich abnehmen will, sondern weil ich meinem natürlichen Bewegungsdrang folge. Weil mein Körper es mir dankt und es mir richtig gut geht. Dabei ist es egal, ob ich eine Stunde spazieren gehe, eine halbe Stunde jogge, mit dem Fahrrad um den See fahre oder beim Pole Dance die Stange hoch klettere. Mach doch einfach den Sport, der Dir Freude bereitet und wenn es ein täglicher Spaziergang ist. Seitdem ich meinen Hund verloren habe, fehlen mir die drei täglichen Runden. Seither gehe ich gewisse Strecken einfach zu Fuß. Egal bei welchem Wetter. Die frische Luft, die Pause vom vorm‘ Rechner sitzen und die paar Schritte sind einfach eine Wohltat. Natürlich geht das nicht jeden Tag, und nicht immer läuft alles nach Plan. Davon kann ich ganze Lieder singen. Aber solange man sich den Sport als Zwangs Aktivität aufhalst, wird er nie Freude machen. Genauso ist es, wenn man sich ein Ziel steckt, dass man sowieso nur erreichen kann, wenn man hauptberuflich im Gym schläft. Bleibt realistisch, entspannt Euch und findet etwas, dass Euch glücklich macht. Ich habe mich im Gym abgemeldet seitdem ich bei Vi Dance bin. Dort mache ich jede Woche etliche Kurse. Yoga, Stretching, Pole Dance, Zirkeltraining, immer in Mini Gruppen. Das ist genau mein Ding. Ich habe tolle Muskulatur aufgebaut. Wer mehr Muskeln hat, verbrennt auch mehr Energie 😉 Mein Gewicht ist im übrigen das selbe, aber meine Kraft und Beweglichkeit ist eine andere.
Natürlich gibt es auch heute noch Momente in denen ich meine super gestählte, #Victoria’s Secret -mäßige Lieblings Kollegin neben mir stehen habe und davon träume, einmal so auszusehen. Aber am Ende des Tages bin ich entspannt und glücklich, weil es noch so viel mehr gibt, als das Ziel vor Augen zu haben, dass man schlanker sein könnte.
In diesem Sinne meine Lieben, #enjoyyourselves
Das klingt nach einem wirklich tollem Lebensstil, der gesund ist und Spaß macht?
Und das Porridge klingt wirklich lecker? Werd ich mal ausprobieren?